Sieben Zwerge Kaninchenzucht
tierärztlich betreute Hobbyzucht von Löwenkopfkaninchen

Haltung
Kaninchen brauchen sehr sehr viel Platz. Es ist ein Irrglaube, dass man so ein bewegungsfreudiges Tier in einem Käfig oder Stall ohne Auslauf halten kann. Für Schlachtkaninchen ist das leider heute noch Gang und Gebe, von einem glücklichen Leben sind diese weit entfernt.
Es gibt viele tolle Webseiten mit fundiertem Wissen und Informationen über die Haltungsmöglichkeiten von Kaninchen, welche ich allen Interessenten ans Herz legen möchte: Kaninchenwiese.de; Kaninchen-Haltung.com; diebrain.de
Die 9 Grundregeln einer artgerechten Kaninchenhaltung
1. NIEMALS ALLEIN. Ein Kaninchen braucht mindestens einen Artgenossen als Partnertier, ein Meerschwein stellt keinen Ersatz für den Artgenossen dar.
2. Gegensätze ziehen sich an!
Am besten vertragen sich dauerhaft zwei kastrierte Männchen oder ein Weibchen und ein kastriertes Männchen.
3. Ob drinnen, ob draußen. Kaninchen können draußen in einem Gehege oder in der Wohnung als freie Wohnungshaltung oder in einem Kaninchenzimmer gehalten werden. Ställe und Käfige ohne dauerhaften Freilauf sind obsolet.
4. Wir brauchen Platz! Umso mehr Platz, desto stressfreier und harmonischer. Denkt dran das dauerhafter Stress Kaninchen schwer krank machen kann.
5. Große Ansprüche: 6qm dauerhafte Gehegegrundfläche ist für ein Kaninchenpaar zwingend. Umso mehr Kaninchen der Gruppe beiwohnen desto größer muss die Grundfläche gestaltet sein.
6. Keine Langeweile. Ein abwechslungsreiches Gehege mit verschiedenen Häuschen zum Verstecken, Aussichtsplattformen, Buddel- und Nagemöglichkeiten ist wichtig für die Harmonie und dem Wohlergehen der Wackelnäschen.
7. Fressfeinde! Achtet auf ein ausbruchssicheres Gehege, sowie die Sicherung vor Raubtieren wie Füchsen, Mardern und Greifvögeln
8. Wir brauchen Schutz! Sonne meiden, Kaninchen vertragen besser den kalten Winter als heiße Sommertage. Es müssen ausreichend Schattenplätze im Gehege zur Verfügung stehen.
9. Und im Regen? Schutz vor Zugluft und Nässe, im Gehege sollte mindestens eine Fläche von 4qm gegen Nässe und Zugluft geschützt werden.
Meine Haltung:
Der Untergrund:
Ich habe das große Zwergenhaus (ca. 6qm Grundfläche) im Freigehege (ca. 35qm) auf Terrassenplatten gebaut, ursprünglich mochte ich den natürlichen Rasenboden als Untergrund, aber die Grundfläche von 35qm blieb bei damals 4 Tieren nicht lange grün. Zudem haben die Terrassenplatten den Vorteil, dass sie besser zu reinigen sind als der zuvor hinterbliebende Sandboden. Weiterhin spricht für Terrassen- oder Gehwegplatten, dass sie buddelfest sind und sich die Fellnasen nicht ausbuddeln können aber auch Fressfeinde wie Füchse nicht einfach unter dem Zaun hindurchgraben können.
Die Schutzhütte:
Das einst als Kinderspielhaus konzipierte Holzhäuschen hat eine Grundfläche von ca. 6 qm auf zwei Ebenen. Die 4 Fenster sind mit Mäusedraht gegen Eindringlinge gesichert und werden im Winter mit Plexiglasscheiben versehen. Zudem sorgt eine Infrarotwärmequelle in der kalten Jahreszeit dafür, dass es im Inneres des Hauses nie unter 5 Grad abkühlt. Zu bedenken gilt, dass sich wilde Kaninchen im Winter in ihren unterirdischen Höhlen und Gängen aufwärmen können, da dort die Temperaturen trotz zweistelligen Minusgradbereichen selten unter 5 Grad Celsius abfallen. Somit ersetzt mein beheizbares Kaninchenhaus die unterirdische Schutzhöhle. Im Sommer schützt ein Schirm das Häuschen vor direkter Sonneneinstrahlung und dem Aufheizen im Inneren.
Der Freilauf:
Fast täglich erweitere ich den Auslauf auf unseren gesamten Garten ca. 250qm, da ich nur fressbare Pflanzen und Sträucher in meinem Garten beherberge muss ich mir keine Sorgen um die Sicherheit unserer Kaninchen diesbezüglich machen sondern eher anders herum. Junge fragile Pflanzen schütze ich bisweilen mit Kaninchendraht oder Weidenholzbrücken. Beim Bau des Geheges haben wir ein unterirrdisches Tunnelsystem mit KG-Röhren gebaut, sodass die Kaninchen ihrem natürlichen Drang sich unterirdisch zu verstecken nachgehen können. Besonders im Winter oder an sehr heißen Tagen nehmen die Fellnasen dankend diese Versteckmöglichkeit an. Zusätzlich haben die Kaninchen einen eigenen Sandkasten zur Verfügung, auch hier können die Wackelnäschen nach Herzenslust buddeln und ihren Trieben nachgehen, der feuchte Sand ist an heißen Tagen perfekt für eine Abkühlung.
Die offenen Seiten unseres Grundstückes sind mit Welpenauslaufgittern und Bambuszäunen gesichert, Gehwegplatten sind angrenzend vor den Zäunen verlegt worden, dadurch können sich erstens die Kaninchen nicht unter dem Zaun durchbuddeln und zweitens mäht unser Rasenroboter dadurch eine tolle Rasenkante. Demnach steht unser gesamter Garten den Vierbeinern zum Auslauf zur Verfügung inkl. der leckeren Hibiskussträucher.